Studien
Der Nitratgehalt im Trinkwasser steht seit vielen Jahren im Mittelpunkt wissenschaftlicher Studien, allerdings größtenteils unbemerkt von der Öffentlichkeit. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Studien vor und informieren Sie über Ergebnisse, die Sie zum Nachdenken anregen werden.
Im März 2023 veröffentlichte das Barcelona Institute for Global Health eine Studie, die den Zusammenhang der Aufnahme von wasserbasiertem Nitrat, also Nitrat im Leitungs- und Mineralwasser und der Entstehung von Prostatakrebs untersucht hat.
Die Studie stellte einen direkten Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Nitrat und dem Risiko an Prostatakrebs zu erkranken fest, dies war bei einem Nitratgehalt von mehr als 13,8 mg/l etwa 1,6 mal höher als bei einem niedrigen Gehalt von 5,5 mg/l.
https://ehp.niehs.nih.gov/doi/10.1289/EHP11391
Eine kurze deutsche Zusammenfasung:
https://www.fr.de/panorama/krebs-risiko-leitungswasser-studie-nitrat-trinkwasser-duenger-gesundheit-prostatakrebs...
Eine Studie aus dem Jahr 2018 um Dr. Jörg Schullehner von der Universität Aarhus in Dänemark über einen Zeitraum von über 30 Jahren (1978 - 2011) mit ca. 1,7 Millionen Teilnehmern, fand einen direkten Zusammenhang zwischen dem Risiko an Darmkrebs zu erkranken und dem Nitratgehalt des Trinkwassers. So hatten die Teilnehmer, die über den gesamten Zeitraum der Studie mehr als 16 mg/l Nitrat ausgesetzt waren, ein beinahe 20 Prozent höheres Darmkrebsrisiko als die, die weniger als 0,7 mg/l Nitrat über das Trinkwasser aufgenommen hatten. Eine Studie von 2018 aus Dänemark mit mehr als 1,7 Millionen Teilnehmern hat bereits bei einer durchschnittlichen Nitratbelastung von 16,75 mg/l (also einem für deutsche Verhältnisse relativ niedrigen Wert) ein um 20 % höheres Darmkrebs-Risiko ausgewiesen.
Die Studienautoren betonen, es sei besonders bedenklich, dass ein Risikoanstieg bereits bei Nitratkonzentrationen zu verzeichnen war, die deutlich unter den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten liegen, deshalb sei es sinnvoll über eine Reduzierung der Trinkwassergrenzwerte nachzudenken, unabhängig davon, dass das Thema weitere Studien erfordert.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/ijc.31306
Eine kurze deutsche Zusammenfasung:
https://www.aerztezeitung.de/extras/druckansicht/?sid=960620
Eine aktuelle Fall-Kontroll-Studie aus Spanien und Italien zeigte, je höher die Aufnahme von Nitrat aus dem Trinkwasser, desto höher das Risiko von Darm- und Rektumkarzinomen, auch bei Werten weit unter dem für Trinkwasser zulässigen Grenzwert.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/ijc.30083
Amerikanische Studien an 16.000 Frauen in Iowa fanden Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen der Blase, der Eierstöcke, der Nieren und der Schilddrüse.
https://vitalrecord.tamhsc.edu/brender-study-nitrate-intake-associated-with-birth-defects/
Andere Studien in Texas und Iowa haben Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Geburtsschäden - Gaumenspalten und Spina bifida - bei Neugeborenen gefunden, deren Mütter Trinkwasser mit Nitratwerten von mehr als 5-6 mg/l während der Schwangerschaft getrunken haben.
https://www.circleofblue.org/2018/world/more-evidence-of-nitrate-cancer-risk-in-drinking-water/
Anhand unserer umfangreichen Datensammlung konnten auch wir bereits eine erste Auswertung der Verteilung der Nitratkonzentrationen im öffentlichen Trinkwasser in Deutschland und Österreich vornehmen.
Die Ergebnisse finden Sie auf unserer Wassertipps-Website.